Culture & Health

Künstlerische Therapien in der medizinisch-therapeutischen Forschung und Praxis

13. bis 15. November in Berlin


WFKT-Programm für DONNERSTAG und FREITAG, 13./14. November 2025
erfolgt über die WFKT unter: www.wfkt.de 

DAGTP-PROGRAMM:

FREITAG, den 14. November 2025
15.30 Uhr: Mitgliederversammlung des DAGTP e.V. / WFKT

17.15 Uhr: „Eine Million Sandkörnchen“
Öffentliche Filmvorführung und Gespräch
Der Film zeigt eine von der Psychotherapeutin Eva Pattis Zoja entwickelte
Therapiemethode, die den Opfern psychischer Traumata hilft, das Unsagbare ihres
Erlebens ohne Worte auszudrücken. Zur Vorschau
Eva Pattis ist beim Film für Fragen und Austausch anwesend. 

SAMSTAG, den 15.11.2025 
9.30 Uhr: Eröffnung der DAGTP-Tagung

9.45 Uhr: Vortrag 1 und Gespräch
Eva Pattis Zoja
Expressive Sandarbeit - was braucht die kindliche Seele, um sich selbst regulieren zu können?

11.15 Uhr bis 12.45 Uhr: Workshop A bis F

12.45 Uhr bis 13.45 Uhr:  - PAUSE -

13.45 Uhr: Vortrag 2 und Gespräch
Juliane Melches
Von der Sehnsucht und der Sorge eine Spur zu hinterlassen     

15.00 Uhr: Verabschiedung

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INFORMATIONEN ZU VORTRÄGEN UND WORKSHOPS

Vortrag 1: Expressive Sandarbeit - was braucht die kindliche Seele, um sich selbst regulieren zu können?
Eva Pattis, Psychoanalytikerin nach C.G: Jung, Spieltherapeutin
Expressive Sandarbeit ist eine auf Ehrenamt beruhenden Intervention in psychosozialen Notlagen, die heute in zwölf Ländern angewandt wird. Eva Pattis Zoja entwickelte die Expressive Sandarbeit in Anlehnung an die Analytische Psychologie (C.G. Jung) und der Sandspieltherapie (Dora Klaff). Betroffene psychischer Traumata ermöglicht die Expressive Sandarbeit das Unsagbare ohne Worte auszudrücken.

Vortrag 2: Von der Sehnsucht und der Sorge eine Spur zu hinterlassen
Juliane Melches
, Dipolm Psychologin, Prof. für Kunsttherapie, Systemische Therapeutin
Drei essentielle kunsttherapeutische Wirkfelder werden benannt und anhand von Beispielen aus der Bildenden Kunst und Kunsttherapie beleuchtet.
Sehnsucht und Sorge stehen mit der Spur in einem oft komplexen, durch ambivalente Verschränkung gekennzeichneten Verhältnis.
Die Spur als Sinnbild und Beleg menschlicher Existenz und Wirkmacht wird als wiederkehrendes Motiv den Vortrag durchziehen

Workshop A bis F

WS A:
Kunsttherapie in Familienkonstellationen
Annette Haas,
Kunsttherapeutin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in Ausbildung. Anhand von Fallbeispielen aus dem Klinikalltag werden Möglichkeiten aufgezeigt, kunsttherapeutisch mit Familien, gezielt ausgewählten Eltern-Kind- oder auch Geschwisterkonstellationen zu arbeiten.
Diese gestalterischen Interaktionen bieten Hilfe zur Erkennung familiärer Muster und bei der Diagnostik. Sie können konkret die Lösung von Konflikten und problematischen
Entwicklungsprozessen unterstützen und funktionale Interaktion innerhalb der Familie
bestärken

WS B:
Kunsttherapeutische Intervention zur Integration des Psychoseerlebens 
Dannica Litzen, Gestaltungstherapeutin/Klinische Kunsttherapeutin (B.A.)
Die Schwarzlichtmethode wurde von Dannica Litzen vor dem Hintergrund ihrer kunsttherapeutischen Tätigkeit mit Psychoseerfahrenen entwickelt und beforscht.
Der Workshop stellt die Methode in Selbsterfahrung vor.
Die Teilnehmer:innen erleben den Ablauf der Methode, die Materialerfahrungen mit fluoreszierenden Farben unter Schwarzlicht zu malen und gehen dazu im Anschluss in den
Austausch. Abgerundet wird der Workshop mit einem theoretischen Input zur erlebten kunsttherapeutischen Intervention.

WS C:
Innovative Methoden & Interventionen von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Kunsttherapie
Niko Mainaris,
Gestaltungstherapeut/Klinischer Kunsttherapeut (B.A.)
Kurze Einleitung in die Geschichte und Entwicklung der KI Beschreibung & Funktion von textbasierten Bildgeneratoren Fallbeispiel & Bezug zu herkömmlichen Methoden der KT und Experimentelle Testversuche mit den Workshopteilnehmer:innen

WS D:
Von goldenen Spuren – Ein transformativer Weg der Traumabewältigung
Yuko Miyata,
Kunsttherapeutin (M.A.) Gestaltungstherapeutin/Klinische Kunsttherapeutin Wie fühlen Sie sich, wenn Ihr Lieblingsgeschirr zerbricht? – Das Zerbrechen ist kein Ende, sondern der Beginn einer Transformation.
„Kintsugi“ ist eine traditionelle japanische Technik aus dem 15. Jh., bei der zerbrochene Keramik mit Gold repariert wird. Es geht nicht um die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands, sondern darum, die Bruchstellen nicht zu verbergen, sodass durch ihre Imperfektion etwas Neues und Wertvolles entsteht. Heute wird „Kintsugi“ zunehmend in therapeutischen Kontexten als Metapher für Traumabewältigung verwendet. Schmerzliche Traumata lassen sich nicht ungeschehen machen, aber der Kintsugi-Prozess spiegelt diese Verarbeitung und die Neugeburt wider. Dieser symbolische Ansatz wird in einem praktischen Workshop und anhand von Fallbeispielen vorgestellt.

WS E: 
"Figur, Körper, Übergangsobjekt - skulpturale Arbeit mit Filzwolle"
Eva Petrat,
Kunst- und Gestaltungstherapeutin (B.A.) Lehrtherapeutin DAGTP
Skulpturale Arbeit mit Filzwolle wird vorgestellt und ausprobiert. Das warme, weiche und leicht zu bearbeitende Material bietet sich zur Erarbeitung von Figuren, Skulpturen, Körpern, Übergangsobjekten und "Nestern" an. Die Arbeit mit der Filznadel wirkt rhythmisierend und beruhigend. Das taktile Erleben schließt an frühe Erfahrungen an.
Nach einer kleinen praktischen Übung werden Anwendungsmöglichkeiten und Wirkungen in der therapeutischen Praxis gemeinsam besprochen.

WS F:
"
Verbindungen schaffen – Materialerfahrungen und Dreidimensionales Gestalten in der Kunsttherapie“
Prapatti S. Starke, Gestaltungstherapeutin/Klinische Kunsttherapeutin (DAGTP)Mixed Media – das Kombinieren verschiedener Materialien- entstand als revolutionäre künstlerische Strategie zu Beginn des 20. Jhs. und steht heute noch für ein erweitertes Kunstverständnis.
In diesem praxisorientierten Workshop sind die Teilnehmer*innen eingeladen, sich auf eine intensive, dreidimensionale Materialerfahrung einzulassen.
Wir erforschen unterschiedliche Qualitäten und Möglichkeiten von „Verbindung“ im gestalterischen Prozess. Holz, Pappe, Draht, Schnüre, StoffeFarbe, KlebebänderNaturmaterialien und andere Fundstücke, werden zu unserem Ausdrucksmedium. Sie fordern uns auf, ihre Sprache, die Eigenheiten des Materials, kennenzulernen.
Anhand des Themas „Verbindung“ reflektieren wir die symbolischen Handlungen im Schaffensprozess und die Anwendungsmöglichkeiten von mixed media in der therapeutischen Praxis. 

Mitgliederversammlung des DAGTP e.V.

Im Rahmen der gesamten Veranstaltung finden Sie einen Büchertisch der Buchhandlung Fundus.

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DIE DOZENT:INNEN

Eva Pattis
Psychoanalytikerin nach C.G. Jung in Mailand/Italien, Sandspieltherapeutin
Seit 2008 Erarbeitung der Methode der „Expressiven Sandarbeit“

Juliane Melches
Professorin für Kunsttherapie, Diplom Psychologin, Systemische Therapeutin, Künstlerin
Seit 2024 Leitung des Masterstudiengangs Bildnerisches Gestalten und Therapie an der AdBK, München

Annette Haas
Kunsttherapeutin (MA), tätig in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Esslingen.
Systemische Therapie und Beratung
Kinder- und Jugendlichen- Psychotherapie in Ausbildung.

Dannica Litzen
Ergotherapeutin, Gestaltungstherapeutin/Klinische Kunsttherapeutin (B.A.)
Interdisziplinäre Psychosentherapeutin (M.A.)
seit 2013 an der Psychiatrischen Uniklinik der Charité im St. Hedwig- Krankenhaus, u.a. im Bereich der Soteriabehandlung
Lehrtherapeutin im Institut des DAGTP

Nico Mainaris
Grafikdesigner (B.A.) Künstlerische Konzeption (M.A.)
Gestaltungstherapeut/Klinischer Kunsttherapeut (B.A.)
Freiberuflicher Visueller Künstler & Kunsttherapeut in Athen

Yuko Miyata
Kunsttherapeut (M.A.), lizenzierte Psychologin (Japan)
bis 2023 in Deutschland tätig als Kunsttherapeutin u. a. im Universitätsklinikum Ulm,
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie im Vivantes Klinikum Berlin
Derzeit in der traumaspezifischen Ambulanzklinik Mitsuya in Osaka tätig
Gründungsmitglied der Japan Association of Arts Therapy

Eva Petrat
Kunst - und Gestaltungstherapeutin (B.A.), Ergotherapeutin
Seit langem als Kunst- und Gestaltungstherapeutin im Bereich
der stationären Psychotherapie und Psychosomatik tätig
Lehrtherapeutin und Supervisorin im Institut des DAGTP

Prapatti Susanne Starke
B.A. Gestaltungstherapeutin/Klinische Kunsttherapeutin, Dipl. und Meisterschülerin Bildende Kunst/Bildhauerei, künstlerische Projekte in Kooperation mit sozialen, pädagogischen und therapeutischen Institutionen, Lehrtätigkeit und freie Arbeit im eigenen Atelier.

Zur Anmeldung

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