Modulübersicht

Das Studium wird in sieben Semestern berufsbegleitend in Präsenzphasen in Berlin angeboten. Neben den Präsenzphasen in Berlin gibt es Ausnahmen: In Dresden,1x pro Semester, findet die künstlersiche Ausbildung statt, im 1. und 3. Semester findet jeweils 1Blockwoche in Stuttgart statt. Die Präsenzphasen der aktuellen Studiengänge sind auf der Homepage der KHSB https://khsb-berlin.de/de/B.A.%20Gestaltungstherapie, dort unter Vorlesungsverzeichnisse, einsehbar. 

Der Studiengang umfasst 210 Credits und gliedert sich in 15 Module.

Zu den Zugangsvoraussetzungen zählen Selbsterfahrungsstunden, die eine Grundlage der Herausbildung einer therapeutischen Persönlichkeit darstellen.

Dazu zählen 200 Stunden kunst- und gesatltungstherapeutische Selbsterfahrung in der Gruppe.Von dieser Stundenzahl sind 140 Stunden tiefenpsychologisch fundierte Kunst- und Gestaltungstherapie in der Gruppe in Form der Grundkursangebote im DAGTP https://www.dagtp.de/kurse/grundkurse.php  ,oder Vergleichbares, verpflichtend. Ebenso gehören dazu 100 Stunden tiefenpsychologsiche Selbsterfahrung, davon 60 Stunden in Form einer tiefenpsychologsich fundierten Einzeltherapie(siehe dazu: Bewerbung). https://www.khsb-berlin.de/sites/default/files/2019-07_MittBl_StuPO-bbGKT-B.A.pdf

Sollten zur Bewerbung die Voraussetzungen Grundkurs und Einzelselbsterfahrung fehlen, so können sie bis zum Ende des 6. Semesters nachgereicht werden.

 

Übersicht der Module mit Kennung, Titel/Lehrinhalte und Creditpoints

Außerhochschulisch erworben

M A Berufliche Kompetenzen 15
M B Künstlerische Tätigkeit
Mappe
15
M C Tiefenpsychologisch fundierte Selbsterfahrung 20

Summe: 50 angerechnet

Hochschulisch erworben

M 1 Theoretische Grundlagen und historische Aspekte, 13
M 2 Handlungsansätze, Interventionen und Methodik I 12
M 3 Handlungsansätze, Interventionen und Methodik II 10
M 4 Künstlerische Praxis 25
M 5 Psyche und künstlerischer Ausdruck - Psychodynamische Grundlagen I 11
M 6 Psyche und künstlerischer Ausdruck - Psychodynamische Grundlagen II 7
M 7 Reflektierte Praxis der Kunst- und Gestaltungstherapie 6
M 8 Gesundheit, Krankheit und Behinderung 8
M 9 Grundlagen der Sozialpsychiatrie 8
M 10 Empirische Sozialforschung 8
M 11 Ethik und Spiritualität 11
M 12 Rechtliche Aspekte 8
M 13

Was ist der Mensch - Was ist die Gesellschaft?

8
M 14 Professionelle Identität als Kunst- und Gestaltungstherapeutin* 11
M 15 Bachelormodul 14

Summe: 160

Insgesamt: 210

Modul A

Berufliche Kompetenzen
Das Modul beinhaltet grundlegende Sozial- und Methodenkompetenzen für eine berufspraktische Tätigkeit. Dazu gehören Wissen, Fertigkeiten und soziale Kompetenzen bezogen auf die Fähigkeit zu Kommunikation und Kooperation in beruflichen Arbeitszusammenhängen, Kenntnisse institutioneller Rahmenbedingungen im beruflichen Feld, Fähigkeiten der Nutzung der eigenen beruflichen Identität als wesentliche Ressource zur eigenen kunsttherapeutischen Verortung, Fähigkeiten zu schriftlicher und mündlicher Dokumentation, Fähigkeit zur Weiterentwicklung einer persönlichen Werthaltung, Fähigkeit des eigenständigen Lernens und Organisierens sowie die Fähigkeit, komplexe Herausforderungen im beruflichen Feld eigenständig zu bearbeiten.

Modul B

Künstlerische Tätigkeit
Die kontinuierliche Fortsetzung eigener kreativer und künstlerischer Gestaltungsprozesse ist eine wesentliche Voraussetzung zur Ausbildung einer eigenen fachlichen Kompetenz und der Identität als Gestaltungs-/klinische/r Kunsttherapeut/in. Dieser kreative Prozess findet in eigener Atelierarbeit statt und mündet in die Zusammenstellung einer Werkmappe. Die künstlerische Ausbildung dient der Entwicklung formaler, inhaltlicher, reflexiver und praktischer künstlerischer Kompetenzen.

Modul C

Tiefenpsychologisch fundierte Selbsterfahrung
Gestaltungstherapie/Klinische Kunsttherapie ist eine interaktionelle und personale Methode, welche die Persönlichkeit des Therapeuten als wichtigen Wirkfaktor einbezieht und den Therapeuten/die Therapeutin fordert und belastet. Lebenserfahrung und Reifung der Persönlichkeit, vor allem durch eine ausreichend lange qualifizierte Selbsterfahrung, sind Voraussetzung für stabile therapeutische Identität und Beziehungsfähigkeit. Die tiefenpsychologisch fundierte Selbsterfahrung dient der grundlegenden Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit. Sie ermöglicht einen intensiven Selbsterfahrungsprozess als Grundvoraussetzung einer tiefenpsychologisch fundierten therapeutischen Tätigkeit.

Modul 01

Theoretische Grundlagen und historische Aspekte
Auf der Basis fachlichhistorischer Traditionslinien werden in diesem Modul Ansätze der Entwicklungen der Gestaltungstherapie/Klinischer Kunsttherapie sowohl mit ihren Wurzeln in tiefenpsychologischen, humanistischpsychologischen und verhaltenstherapeutischen Theorie als auch in Kunst- und Kreativitätstheorien thematisiert. Es geht um die Darstellung, Reflexion und Kontextualisierung einer gestaltungstherapeutischen Grundhaltung in Verbindung mit innovativen Theorien und Handlungskonzepten sowie um eine kritische Bestandsaufnahme der normativen Grundlagen. In systematischer Auseinandersetzung mit aktuellen Theorien und Konzepten der Gestaltungstherapie/Klinischer Kunsttherapie und in kritischer Reflexion der praktischen (Vor)Erfahrungen erwerben die Studierenden Basiskompetenzen wissenschaftlichen Arbeitens und entwickeln leitende Fragestellungen für ihr Studium.

Modul 02

Handlungsansätze, Interventionen und Methodik I

Der Transfer der Ausdrucksmittel der Bildenden Kunst in den gestaltungs- und kunsttherapeutischen Kontext sind zentrale Inhalte des Moduls. Besondere Beachtung finden Anfänge in therapeutischen Beziehungen, die Wahrnehmung des Ausdrucksgeschehens und die Reflexion über Bildqualitäten. Das emotionale Erleben von Farbe und Material, die Wirksamkeit des Malprozesses und die Ausdrucksqualität des Bildes werden erprobt, der Transfer in die Methodik der Gestaltungs- und Kunsttherapie angeleitet. Bezüge zu Modellen der psychischen Entwicklung der ersten Lebensjahre finden Eingang in die Betrachtung.

Modul 03

Handlungsansätze, Interventionen und Methodik II

Grundlagenwissen der Kunst- und Gestaltungstherapie werden aufbauend auf dem bisher Erlernten erweitert und mit neuen Perspektiven verknüpft. Die therapeutische Beziehungsgestaltung, Handlungskompetenzen, Interventionsmöglichkeiten und die Reflexion von Prozessverläufen stehen im Vordergrund. Kenntnisse über die Symbolisierungsfähigkeit und die Fähigkeit zur Symbolbildung mit den Mitteln der Kunst als Vorgang der psychischen Strukturbildung werden vermittelt. Die Studierenden werden befähigt, methodisches Wissen sowie gestaltungs- und kunsttherapeutische Interventionen im jeweiligen Praxisfeld angemessen, reflektiert und zielorientiert anzuwenden. Der Bezug zur Praxis wird sowohl im Bereich des Gesundheitswesens als auch in sozial- und heilpädagogischen Feldern, in Schule und Bildung, im Bereich Flucht und Migration uvm. hergestellt. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf Kenntnisse über Funktion und Wirksamkeit von Gruppentherapien gelegt. Gruppenmodelle unterschiedlicher Therapieschulen werden vorgestellt.

Modul 04

Künstlerische Praxis
Gegenstand dieses Moduls ist die künstlerische Ausbildung mit dem Ziel der Entwicklung formaler, inhaltlicher, reflexiver und praktischer künstlerischer Kompetenzen in der eigenen künstlerischen und kunsttherapeutischen Praxis Die Ausbildung vollzieht sich vor dem Hintergrund kunsthistorischer und zeitgenössischer künstlerischer Reflexion wie in Bezug auf Kreativitätstheorien und zielt auf die Weiterentwicklung eines eigenständigen künstlerischen Ansatzes. Einen Schwerpunkt bildet die bildnerische Auseinandersetzung mit Aspekten gegenstandsgebundener Darstellung wie Bildraum, Farbzusammenhänge, Figur und Portrait. Die gestalterischen Prozesse im zweidimensionalen Bereich und die Kompetenz zur multiperspektivischen Bildbetrachtung bilden weitere Schwerpunkte. Integrativer Bestandteil der Einführung in die künstlerische Praxis ist die künstlerische Prozessbegleitung.

Modul 05

Psyche und künstlerischer Ausdruck - Psychodynamische Grundlagen I
Die Gestaltungstherapie/Klinische Kunsttherapie begründet ihre heilkundlichen Bezüge theoretisch und anwendungsorientiert aus der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie. Die theoretischen Konstrukte der Psychoanalyse und der Analytischen Psychologie Jungs werden erläutert und auf moderne Konzepte von Entwicklungstheorien aus der Säuglings- und Bindungsforschung übertragen. Am Beispiel der Bildsprachenentwicklung im Kindesalter werden Verbindungen und Analogien zur Gestaltungs- und Kunsttherapie hergestellt.

Modul 06

Psyche und künstlerischer Ausdruck - Psychodynamische Grundlagen II
Aufbauend auf die Theorien aus Modul 5 werden aktuelle wissenschaftliche Positionen zur Übertragung und Gegenübertragung als intersubjektive Modelle der Beziehungsgestaltung in kunsttherapeutischen Therapien theoretisch und praktisch vermittelt. Das hieraus resultierende psychodynamische Krankheitsverständnis am Beispiel einzelner Krankheitsbilder ist Behandlungsgrundlage der Gestaltungs- und Kunsttherapie.

Modul 07

Reflektierte Praxis der Kunst- und Gestaltungstherapie
Ziel dieses Moduls ist die Reflexion der Praxiserfahrungen der Studierenden zur Entwicklung einer professionellen Identität als Gestaltungstherapeut/innen/Klinischen Kunsttherapeut/innen. In Einzel– und Gruppensupervision reflektieren die Studierenden fallbezogene Behandlungs- und Therapieprozesse. Systematische Fragen zu Behandlungsaufträgen, Zielformulierungen, Indikationen, Diagnosen und Prognostik und ihre Bedeutung für die eigene Interventionsfähigkeit und Handlungskompetenz werden supervisorisch ebenso bearbeitet wie die institutionellen
Voraussetzungen/Rahmenbedingungen gestaltungs- und kunsttherapeutischen Handelns.

Modul 08

Gesundheit, Krankheit und Behinderung
In diesem Modul werden gesundheitswissenschaftliche Grundlagen für die kunst- und gestaltungstherapeutische Arbeit gelegt. Der Wirksamkeitsforschung im Bereich medizinischer Behandlung widmet sich ein eigener Baustein. Neben Krankheits- und Gesundheitsmodellen und epidemiologischen Befunden werden Konzepte der Gesundheitsförderung bzw. Prävention und der Behandlung bearbeitet. Im Bereich der somatischen Medizin wird ein besonderes Augenmerk auf die Behandlung chronischer Krankheiten und auf Palliativ Care gelegt.

Modul 09

Grundlagen der Sozialpsychiatrie
In diesem Modul werden (sozial-)psychiatrische Grundlagen für die kunst- und gestaltungstherapeutische Arbeit gelegt. Die Grundlagen einer sozialen Psychiatrie werden hinsichtlich aktueller Befunde und Daten (epidemiologisch, soziologisch, ätiologisch, psychopathologisch) sowie aktueller Konzepte der Begleitung, Beratung und Behandlung psychisch kranker Menschen mit dem Fokus auf die soziale Dimension für die Betroffenen und ihr soziales Umfeld thematisiert. Die Entwicklungen in der Behandlung psychisch kranker Menschen sowie die vorfindlichen Versorgungsstrukturen der (Sozial-)Psychiatrie werden kritisch reflektiert. Der besonderen Herausforderungen in der Krisenintervention und der Behandlung psychisch erkrankter Kinder und Jugendlicher werden in jeweils einem eigenen Baustein aufgegriffen.

Modul 10

Empirische Forschung
Neben einer Einführung in wissenschaftstheoretische Grundlagen stehen in diesem Modul der Erwerb der Grundlagen in qualitativen und quantitativen Methoden der Sozialforschung und deren Anwendung im Mittelpunkt. Dazu werden angemessene Forschungsansätze für die kunst-und gestaltungstherapeutische Arbeit erarbeitet. So können schließlich Methoden der empirischen Sozialforschung für die Anwendung im Rahmen der praktischen Arbeit der Studierenden entwickelt und erprobt werden. Explizit werden diese dann im Rahmen der reflexiven Fallarbeit angewandt, so dass die gestaltungs- und kunsttherapeutische Arbeit wissenschaftlich dokumentiert, analysiert und bewertet werden kann.

Modul 11

Ethik und Spiritualität

Das Modul diskutiert philosophische Bedingungen verschiedener ethischer Bewertungen von Handeln. Ziel ist es, Begründungen für die vier ethischen Prinzipien der Nicht-Schädigung, der Autonomie, des Wohltuns und der Gerechtigkeit zu diskutieren, um „ethische Konsense“ in pluralen Gesellschaften entwickeln zu können. So lässt sich die gestaltungs- und kunsttherapeutischen Praxis für die Auseinandersetzung mit Patient*innenrechten, dem Umgang mit Kunstwerken und Schweigepflichten sensibilisieren. Die Perspektive Spiritualität reflektiert den Beitrag der Religionen mit und ohne Gott als Ressource therapeutischen Handelns. Dabei werden Transzendenzerfahrungen auf ihr Potenzial für gewaltfreie Kommunikation hin befragt.

Modul 12

Rechtliche Aspekte
Dieses Modul gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil wird ein systematischer Überblick über das Sozialgesetzbuch in seinen verschiedenen Teilen, über Leistungsträger und über vorgesehene Sozialleistungen gegeben. Weiterer Gegenstand des Moduls ist die Vermittlung relevanter berufsrechtlicher Regelungen. In einem zweiten Teil wird in grundlegende Wissensbestände der Sozialwissenschaften in ihrer Bedeutung für die Gestaltungstherapie/Klinischen Kunsttherapie eingeführt. Vorgestellt werden vertikale und horizontale Dimensionen sozialer Ungleichheit, Theorien abweichenden Verhaltens sowie Stigmatisierungsprozesse. Sozialisationstheorien und Fragen der Identitätsentwicklung werden aus soziologischer Perspektive erarbeitet. Ziel ist die Vermittlung zentraler soziologischer Analysekriterien von Akteuren, Strukturen und Kontexten und ihrer Anwendung auf soziale Phänomene.

Modul 13

Was ist der Mensch - Was ist die Gesellschaft?
Im Mittelpunkt des Moduls stehen das Kennenlernen, Verstehen, Erproben und Reflektieren aktueller Theorien und Konzepte sozialprofessionellen Handelns. Anknüpfend an vorhandene berufliche Kompetenzen der Studierenden werden theoretischkonzeptionelle Grundlagen der Sozialen Arbeit und der Heilpädagogik in ihrer Bedeutung für gestaltungs- und kunsttherapeutisches Handeln vermittelt. Die angestrebte Erweiterung und Vertiefung der Handlungskompetenz erfolgt mit der Vermittlung ausgewählter Methoden. Die Studierenden lernen sowohl kommunikationsorientierte Interventionskonzepte als auch gruppen- und sozialraumorientierte Handlungskonzepte kennen und können ihr sozialprofessionelles Handeln in unterschiedlichen Settings und Querschnittsperspektiven reflektieren.

Modul 14

Professionelle Identität als Kunst- und Gestaltungstherapeutin*

Das Modul rahmt und reflektiert den Übergang aus dem Studium hin zur beruflichen Identität als Kunst- und Gestaltungstherapeutin. Die bereits erworbenen Kompetenzen der Kunst- und gestaltungstherapeutischen Methodik und therapeutischen Beziehungsgestaltung werden exemplarisch an ausgewählten Handlungsfeldern vertiefend reflektiert (z.B..: GKT bei Traumafolgestörungen, GKT in der Arbeit mit Menschen mit Fluchterfahrungen, GKT im Alter, u.a.). Die Fähigkeit zu Empathie und Resonanzfähigkeit sowie Fragen von Trennung und Abschied in Therapien erhalten besondere Beachtung. Der kunst- und gestaltungstherapeutische Prozess kann systematisch im Kontext von Indikation, Zielsetzung, Interventionen und Verlauf beschrieben, vorgestellt und kommuniziert werden.

Modul 15

Bachelor Modul
Die Bachelor Thesis dient der Bearbeitung einer innovativen Fragestellung der Gestaltungstherapie/Klinischen Kunsttherapie unter Anwendung der im Studium erworbenen wissenschaftlichen, fachlichen und methodischen Erkenntnisse sowie unter Berücksichtigung der parallel gesammelten praktischen Erfahrungen. Die Erarbeitung der Bachelorthesis wird von einem Kolloquium begleitet.

 

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