Hoffnungsbilder
Auf die Erschütterungen sicherer Orte antworten
Programm Symposium 2023
SAMSTAG, 14.10.2023
10:00 Uhr
Begrüßung
Prof. Ursula Knott, Bianca Raue-Schulenburg, Prof. Klara Schattmayer-Bolle
10:30 – 11:30 Uhr Vortrag 1
Halt geben in haltlosen Zeiten
Referent: Udo Baer
Corona, Krieg und andere Krisen rufen bei den Menschen, mit denen wir arbeiten, Ängste, Unsicherheiten und andere Erschütterungen hervor. Auch in uns. Welche Folgen das hat und wie wir in unserer kunsttherapeutischen Arbeit damit umgehen sollten, davon handelt dieser Vortrag.
12:15 Uhr Workshops Block
Kurse: A B C D E F
A
Thomas Wirth, Dipl. Kunsttherapeut (FH)
Nebeneinander und Gegenüber
Wenn alles aus den Fugen zu gehen scheint, stellt sich die Frage an die Rahmenbedingungen und Verbindungen neu. Wieviel Öffnung und wieviel Halt brauchen Gruppen, um therapeutisch zu wirken? Wo muss jedoch auch Althergebrachtes verändert und adaptiert werden? Welche Bedingungen werden gebraucht und kann dies Gestaltung werden, im besten Fall ein Hoffnungsbild? Eine Frage des Fassens und Lassens in interaktiven Gruppenarbeiten.
Im Workshop sollen eigene Erfahrungen und künstlerische Selbsterfahrung mit den Fragen des Symposiums in Resonanz gebracht werden. Im Fokus stehen kunsttherapeutische Gruppenarbeiten als Schwellen- und Übergangsraum.
B
Elke Pfeifer-Nagel, Dipl. Psych., grad. Kunsttherapeutin im DFKGT
Anregung selbstregulierender Prozesse in der Trauma-Kunsttherapie
Durch die Interaktion zwischen Gestaltungen und dem Körper kann eine Basis geschaffen werden, auf der behutsam kleine Schritte zu einem stabileren Gleichgewicht führen.
Anhand von einem Fallbeispiel und in Selbsterfahrung werden kunsttherapeutische Interventionen aufgezeigt, die zu selbstregulierenden inneren Prozessen anregen.
C
Claudia Helfer, Kunsttherapeutin (DAGTP)
Hoffnungsbilder, oder Bilder in denen man den Aspekt Hoffnung entdecken kann
entstanden im Atelier "Arthe", Berlin Reinickendorf.
Diese entstandenen Bilder rahmen unser Symposium und werden Inhalt des Workshops sein.
Die Teilnehmer:innen werden mit Hilfe einer angeleiteten Bildbetrachtung durch die Ausstellung geführt. In Anlehnung an kunsttherapeutische Strömungen und Vorgehensweisen (z.B. Menzel, Riedel u.a.) können Sie sich in der Werkbetrachtung üben.
Hier liegt der Fokus auf detaillierten und strukturellen Übungen, mit denen Sie sich ein konkretes Handwerkzeug für die Arbeit mit Gruppen erstellen können.
D
Prof. Doris Titze, Kunsttherapeutin und Künstlerin
Die Lücke als Raum der Hoffnung: Das Formanalytische Spiegelbild
Mit Bild und Wort ist manches, gerade eine Erschütterung, oft besser auszudrücken als nur mit Worten. Eine wichtige Rolle in der Kunsttherapie spielen sequenzielle Arbeiten, an Comics angelehnt, mit der Idee, durch kleine Veränderungen Perspektiven zu wechseln, Handlungen anzuregen, Ressourcen zu stärken und Lösungswege zu bahnen.
Ich möchte mit Ihnen eigene kunsttherapeutische Bildgeschichten erarbeiten, die Selbsterfahrungsanteile enthalten. Im Abstand zwischen zwei Bildern, in der „Lücke“, entsteht ein Möglichkeitsraum.
Das Formanalytische Spiegelbild arbeitet (zunächst) nonverbal im Dialog mit Skizzen und Transparentpapier. Es entsteht ein Raum zwischen den Bildern sowie zwischen Wort und Bild, und darin entwickeln sich neue Gedanken.
E
Petra Drachenberg, Kunst- und Traumatherapeutin
Kraft schöpfen - inneren Frieden finden
Lerne den Ort deiner Zuversicht kennen
Wie sieht meine ganz persönliche „Innere Landschaft“ aus? Und wo kann ich mich dort mit dem verbinden, was ich gerade brauche, um zuversichtlich zu sein?
Solchen und ähnlichen Fragen können Sie in diesem Workshop nachgehen und dabei im entspannten Zustand auf eine innere Reise gehen...
Dabei werden wir mit einer Imagination, dem Entwickeln innerer heilsamer Bilder oder Empfindungen, beginnen, im Anschluss dazu gestalten und uns in der Gruppe austauschen.
F
Bettina Albrecht, Gestaltungstherapeutin/Klin. Kunsttherapeutin (DAGTP)
Sich ein Herz fassen.
Das Herz als Individuationssymbol
Das Herz ist ein ganz besonderes Organ. Das belegen nicht nur medizinische Befunde: Wenn das Leben durcheinander und ins Wanken gerät, kommt das Herz ins Spiel: Es schmerzt, bricht, verzehrt sich. Auch deshalb entstehen immer wieder Herzgestaltungen - scheinbar zufällig, beiläufig, nebensächlich.
Im Workshop nähern wir uns mit u.a. eigenen Herzgestaltungen der vielschichtigen und heilsamen Symbolkraft des Herz´ und diskutieren konkrete kunsttherapeutische Interventionen.
13:45 Uhr Pause
14:30 – 15:30 Uhr Vortrag 2
Die Lücke als Raum der Hoffnung: Aktive und rezeptive Bildgeschichten in der Kunsttherapie
Referentin: Prof. Doris Titze
Innerhalb einer (psychischen) Erschütterung ist ein Perspektivenwechsel oft schwierig. Ein Dialog kann neue Erzählungen generieren und Wege zu vielleicht hoffnungsvollen Orten finden. In einer dialogischen, sequenziellen Arbeit kann eine gemeinsame Resonanz aus unterschiedlichen Blickwinkeln Lösungswege öffnen. Dies geschieht in der Kunsttherapie stellvertretend im Bild und in Bildfolgen. Im Abstand zwischen zwei Bildern, die einander folgen, entsteht ein Möglichkeitsraum der (gedanklichen) Handlung.
Bereits kleine Veränderungen von einem Bild zum nächsten erzeugen Geschichten und oft Überraschungsmomente mit Hoffnung und Humor. Die Lücke zwischen den Panels, den Bildern, verdeutlicht das „eigentliche“ Geschehen: Auch die Betrachter*innen nehmen dadurch (gedanklich) aktiv Teil an seinem Verlauf. Hilfreich ist zudem die rezeptive Arbeit mit Comics: Viele aktuelle GraphicNovels befassen sich mit (auto-) biografischen Themen, die Anreize zur Identifikation und Reflexion bieten, oft Traumata aufgreifen.
15:30 Uhr Ende
16:00 Uhr Mitgliederversammlung des DAGTP e.V.
Referent:innen und Kursleiter:innen
Bettina Albrecht
Gestaltungstherapeutin/Klin. Kunsttherapeutin (DAGTP) in u.a. einer JVA, anderen sozialen Einrichtungen und eigener Praxis; seit 30 Jahren Pädagogin in der Erwachsenenbildung; seit 2021 Mitglied im Vorstand des DAGTP e.V.
Udo Baer
Pädagoge, Gesundheitswissenschaftler, Therapeut und Heilpraktiker für Psychotherapie, Vorsitzender der Stiftung "Würde", Gründer der Zukunftswerkstatt -therapie kreativ-, Gründungsmitglied und wissenschaftlicher Berater des Instituts für soziale Innovationen e.V. sowie des Instituts für Gerontopsychiatrie (IGP)
Petra Drachenberg
Kunst- und Traumatherapeutin in eigener Praxis mit dem Schwerpunkt
Frauenpsychosomatik, Wingwave-Coaching
Podcast: "Innere Landschaften“ und „Frauenseele-Frauenkörper“
Claudia Helfer
Ergo- und Kunsttherapeutin (DAGTP) im Humboldt Klinikum, Berlin
Leiterin des Offenen Ateliers "Arthe"
Elke Pfeifer-Nagel
Dipl. Psychologin, grad. Kunsttherapeutin, Ergotherapeutin
Ausbildung in system. Therapie, Traumatherapie (PITT, Egostate, SE)
Prof. Doris Titze
Künstlerin und Kunsttherapeutin, Ausstellungen im In- und Ausland, seit 1989 kunsttherapeutische Praxis und Lehre, 1997-2002 Professur (HKT Nürtingen), 2002-2020 Leitung im Aufbaustudiengang KunstTherapie (HfBK Dresden), 2005-2020 Herausgabe der Publikationsreihe: "Die Kunst der Kunst Therapie".
Thomas Wirth
Dipl.- Kunsttherapeut (FH), langjährige klinisch kunsttherapeutische Erfahrung im Bereich Psychosomatik und Psychiatrie, Dozententätigkeit LÄK Hessen, Anschluß e.V., Mitglied WFKT, EFAT